Tubuläre Brust erkennen: Habe ich eine Schlauchbrust?

Viele Frauen bemerken erst spät, dass ihre Brust sich anders entwickelt hat. Eine Tubuläre Brust wirkt oft schmal, der Brustwarzenhof vergrößert und die Unterbrustfalte höher als üblich. Diese Merkmale fallen beim BH- oder Bikinitragen auf und können Unsicherheit auslösen. Ich erkläre Ihnen, wie Sie eine Schlauchbrust erkennen und wann eine fachärztliche Beratung sinnvoll ist – klar, verständlich und ohne Druck.

  • 16.07.2025
  • Lesezeit: 10m
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portrait bild dr bauer brustchirurg muenchen

Dr. med. Patrick Bauer
Brustchirurg in München

„Irgendetwas stimmt mit meiner Brust nicht.“

Diesen Gedanken haben viele Frauen – oft schon seit der Pubertät – aber nur wenige sprechen offen darüber. Die Brust erscheint schmal, länglich, die Brustwarzen sind ungewöhnlich groß oder vorgewölbt, und das Volumen fehlt genau dort, wo man es erwartet. Was viele nicht wissen: Hinter diesen auffälligen Merkmalen steckt häufig eine tubuläre Brust, auch bekannt als Schlauchbrust, Röhrenbrust oder Rüsselbrust, eine angeborene Brustfehlbildung, die mehr Frauen betrifft, als man denkt.

Das Wichtigste im Überblick

  • Form & Merkmale: Schmale, längliche Brust, hoher Sitz der Unterbrustfalte, vergrößerter Brustwarzenhof, mögliche Asymmetrie

  • Selbsttest: Spiegelcheck, Volumenverteilung prüfen, Unterbrustfalte ertasten

  • Ursachen & Psyche: Meist genetisch oder entwicklungsbedingt; kann Unsicherheit oder Vergleichsgefühle auslösen

  • Behandlung & Beratung: Brustimplantate, Eigenfett, Brust-/Hautstraffung, Brustwarzenkorrektur; fachärztliche Beratung klärt individuelle Möglichkeiten

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Was ist eine Schlauchbrust?

Eine Schlauchbrust, auch tubuläre Brust genannt, ist eine besondere Form der Brust, bei der die Brustbasis schmaler und der Brustkörper eher länglich wirkt. Oft stehen die Brustwarzen etwas nach vorne oder außen, und die Brust wirkt weniger rund als bei „typischen“ Formen. Es handelt sich um eine rein körperliche Brustdeformität – keine Krankheit, aber für viele Frauen ästhetisch oder psychisch relevant.

Diese Besonderheiten treten häufig schon in der Pubertät auf, werden aber oft erst später bewusst wahrgenommen. Wichtig ist: Eine tubuläre Brust ist nicht gefährlich – dennoch kann sie psychisch belasten, da viele Frauen den Unterschied zu „normal“ empfinden.

Tubuläre Brust korrigieren

Als Spezialist für Brustchirurgie begleite ich Patientinnen bei der Korrektur ihrer tubulären Brust. Auf unserer Übersichtsseite erkläre ich Ihnen, welche operativen Möglichkeiten – von Brustvergrößerung bis Bruststraffung – für Ihre individuelle Situation infrage kommen.

Typische Merkmale & Schweregrade der tubulären Brust

Nicht jede tubuläre Brust sieht gleich aus. Die Ausprägung kann von leicht asymmetrisch bis hin zu einer deutlich deformierten Brustform reichen. Damit plastische Chirurgen gezielt und individuell behandeln können, wird die tubuläre Brust in verschiedene Typen und Schweregrade eingeteilt.

Schlauchbrust erkennen: das sind die Merkmale

Die Anzeichen treten meist schon in der Pubertät auf, entwickeln sich jedoch schleichend und werden häufig nicht als medizinische Fehlbildung erkannt. Die tubuläre Brust ist keine Seltenheit, wird aber oft erst spät erkannt, weil die Deformitäten subtil sein können. Sie hat mehrere charakteristische Merkmale, die sich auf Anatomie, Form und Selbstwahrnehmung auswirken. Es ist wichtig zu verstehen: Keine tubuläre Brust gleicht der anderen, und die Ausprägung dieser Brustfehlbildung kann stark variieren.

Längliche, schmale Brustform („Schlauchform“)
Die Brust wirkt länglich gezogen und schmal, oft mit wenig Volumen und ohne natürliche Rundung – daher der Begriff „Schlauchbrust“.

Vergrößerter Warzenvorhof, stark vorgewölbt
Der Brustwarzenhof ist überproportional groß und kann stark nach außen gewölbt sein. Die Brustdrüse drückt sich durch den engen Gewebering nach vorne.

Hoher Sitz der Unterbrustfalte (kaum Volumen im unteren Brustbereich)
Die Brustfalte sitzt ungewöhnlich hoch, wodurch im unteren Quadranten Volumen fehlt. Die Brust wirkt hängend, obwohl sie eigentlich straff ist.

Asymmetrische Brüste – häufig ist eine Brust stärker betroffen
Bei tubulärer Brust ist meist eine Seite stärker ausgeprägt. Die Asymmetrie betrifft Form, Größe oder Brustwarzenvorhof und fällt besonders im BH oder Bikini auf.

Mangelndes Brustvolumen trotz normalem Körpergewicht
Obwohl der Körper normal oder weiblich proportioniert ist, bleibt das Brustwachstum aus. Die Brust und das Drüsengewebe erscheinen unterentwickelt oder flach.

Knotiges Gewebe und sichtbare Einschnürung oder fester Gewebering an der Brustbasis
Ein harter Gewebering an der Basis kann tastbar oder sichtbar sein. Er verhindert die normale Ausdehnung der Brust und führt zur typischen Röhrenform.

Schweregrade der Schlauchbrust

Die tubuläre Brust kann in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten – von milden, kaum sichtbaren Formen bis hin zu stärker ausgeprägten Brustdeformitäten. Um die Schwere besser einzuschätzen, kann eine grafische Darstellung der unterschiedlichen Grade hilfreich sein. Leichte Formen wirken oft nur subtil länglich, während ausgeprägte Deformitäten deutlicher nach außen oder nach unten verlagerte Brustwarzen, ein vorgewölbter Warzenhof, eine schmale Basis und teilweise stark ausgeprägte Asymmetrien aufweisen. Die Einschätzung des Schweregrads kann helfen, zu verstehen, wie stark die Form von der „typischen“ Brustform abweicht – und welche Behandlungsmöglichkeiten sinnvoll sein könnten.

Für detailliertere Informationen und weiterführende Einblicke zu den verschiedenen Ausprägungen der tubulären Brust können Sie sich auf unserer speziellen Seite zur Tubulären Brust informieren. Dort finden Sie ausführliche Beschreibungen, Beispiele und medizinische Hintergründe.

Selbsttest: Habe ich eine Schlauchbrust?

Viele Frauen möchten ihre Brustform besser verstehen, bevor sie einen Arzt aufsuchen. Ein Selbsttest kann helfen, typische Merkmale der tubuläre Brust zu erkennen – ohne Druck oder Angst. Bitte beachten Sie: Ein Selbsttest ersetzt keine ärztliche Untersuchung.

Hinweis:

Wenn Sie unsicher sind oder eine Behandlung wünschen, ist ein Termin bei einem Facharzt einer Praxisklinik sinnvoll. Dort kann man die Diagnose bestätigen und über mögliche Optionen der Korrektur sprechen.

Schritt 1

Spiegelcheck

  • Stellen Sie sich vor einen Spiegel, Oberkörper nackt, Arme locker an der Seite.
  • Beobachten Sie die Form der Brust: wirkt sie eher rund oder länglich?
  • Prüfen Sie die Basis: Ist sie schmal oder breit?

Schritt 2

Brustwarzenposition

  • Blicken Sie frontal auf die Brust.
  • Achten Sie auf die Ausrichtung der Brustwarzen: nach vorne, leicht nach außen oder höher als üblich?
  • Notieren Sie Unterschiede zwischen rechter und linker Brust.

Schritt 3

Unterbrustfalte fühlen

  • Legen Sie Ihre Hand sanft unter die Brust.
  • Prüfen Sie, ob die Unterbrustfalte deutlich ausgeprägt ist oder eher flach verläuft.

Schritt 4

Volumenverteilung prüfen

  • Lehnen Sie sich leicht nach vorne.
  • Beobachten Sie, wie sich das Brustvolumen verteilt: bleibt es schmal an den Seiten oder breitet sich seitlich aus?

Schritt 5

Fotodokumentation (optional)

  • Machen Sie ein Foto von beiden Seiten und frontal.
  • Vergleichen Sie die Brustformen und erkennen Sie mögliche Asymmetrien.

Woher kommt meine Schlauchbrust? Ursachen & Risikofaktoren

Die tubuläre Brust entsteht nicht zufällig – sie hat meist körperliche und entwicklungsbedingte Ursachen, die während der Pubertät oder sogar schon genetisch angelegt sind. Dabei gilt: Eine tubuläre Brust ist keine Krankheit, sondern eine normale Variation der Brustform.

Genetische Veranlagung

Die Schlauchbrust kann familiär auftreten. Wenn nahe Verwandte ähnliche Brustformen haben, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch die eigene Brust ähnlich geformt ist.

Entwicklungsbedingte Faktoren

Während der Pubertät wächst das Brustgewebe unterschiedlich. Bei der tubuläre Brust dehnt sich die Brust oft weniger seitlich und mehr vertikal, was die typische längliche Form verstärkt.

Volumen- und Gewebeverteilung

Das Verhältnis von Fett- und Drüsengewebe beeinflusst die Form. Weniger seitliches Volumen und eine schmale Basis sorgen dafür, dass die Brust röhrenförmig wirkt.

Die psychische Seite der Schlauchbrust

Viele Frauen erleben die tubuläre Brust nicht nur als körperliche Besonderheit, sondern auch als emotionale Herausforderung. Nicht jede Frau empfindet ihre Brustfehlbildung als Problem. Manche stören sich kaum daran, andere erleben jedoch deutliche Einschränkungen im Alltag. Hinweise auf eine psychische Belastung können sein, wenn Sie bestimmte Situationen meiden – etwa das Tragen von enger Kleidung, Schwimmbadbesuche oder intime Momente. Auch ständiges Vergleichen mit anderen Frauen, das Gefühl, „nicht normal“ zu sein, oder anhaltende Unzufriedenheit beim Blick in den Spiegel sind typische Anzeichen. Manche Betroffene berichten sogar von sinkendem Selbstwertgefühl oder Hemmungen in Beziehungen. Wenn Sie merken, dass die Gedanken an Ihre Brustform immer wiederkehren, Ihr Wohlbefinden beeinflussen oder Ihr Verhalten einschränken, kann ein Gespräch mit einem Facharzt oder einer psychologischen Beratung entlastend sein.

Ich habe eine Schlauchbrust – was kann ich tun?

Wenn Sie bei sich eine tubuläre Brust festgestellt haben, ist das zunächst kein Grund zur Sorge: Es handelt sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine anatomische Variation. Der wichtigste Schritt ist, die eigene Wahrnehmung ernst zu nehmen. Auch die Stillfähigkeit ist bei einer tubulären Brust nicht zwangsläufig eingeschränkt, kann aber – je nach Ausprägung der Brust und Menge an Brustgewebe – variieren.

Dr. med. Patrick Bauer Spezialist für Brust-OPs

Dr. med. Patrick Bauer

operiert als Plastischer Chirurg in Deutschland ausschließlich Brüste.

Operative Möglichkeiten bei Schlauchbrust

Die chirurgische Behandlung einer Schlauchbrust bietet verschiedene Korrektur Eingriffe, die individuell kombiniert werden können. Am häufigsten werden im Rahmen einer Brustvergrößerung Implantate eingesetzt, um die schmale Brustbasis zu erweitern, das Volumen harmonisch zu verteilen und eine rundere Form zu erzielen. In bestimmten Fällen ist auch eine Brustvergrößerung mit Eigenfett (Eigenfetttransplantation) möglich. Dabei wird körpereigenes Fettgewebe entnommen (Fettabsaugung), aufbereitet und in die Brust eingebracht – eine Methode, die natürlich wirkt, aber nicht so konsistent Volumen aufbauen kann wie ein Implantat. Zusätzlich kann eine Brustwarzenkorrektur notwendig sein, etwa wenn der Brustwarzenhof (Areola) zu groß erscheinen oder die Position unharmonisch wirkt.  Neben der Brustvergrößerung mit Brustimplantaten oder Eigenfett können auch Bruststraffungen oder Hautstraffungen sinnvoll sein – zum Beispiel, wenn die Haut nach einer Schwangerschaft oder Gewichtsveränderung an Spannkraft verloren hat. Eine solche Operation zur Korrektur einer schlauchartigen Brust wird in der Regel in einer Klinik unter Vollnarkose durchgeführt. Ebenso wichtig wie der Eingriff selbst ist die Nachsorge: Regelmäßige Kontrollen, schonende Heilungsphasen und eine individuelle Betreuung tragen entscheidend zum Ergebnis bei.

Welche Methode am besten geeignet ist, hängt vom Schweregrad der Brustfehlbildung, den körperlichen Voraussetzungen und den persönlichen Wünschen ab. Auf unserer Seite zur Tubulären Brust finden Sie eine ausführliche Übersicht aller operativen Möglichkeiten, mit detaillierten Erklärungen und Beispielen.

Beratung beim Facharzt

So individuell wie jede Brust ist auch der Weg, der für Sie richtig sein kann. Ob Sie lediglich mehr Klarheit wünschen oder über eine Veränderung nachdenken: Ein Gespräch mit einem erfahrenen Facharzt kann helfen, Unsicherheit zu nehmen und gemeinsam passende Möglichkeiten zu besprechen.

In einer persönlichen Beratung lassen sich sowohl die körperlichen Voraussetzungen als auch Ihre Wünsche berücksichtigen – offen, respektvoll und ohne Druck. Wenn Sie mehr erfahren möchten, besuchen Sie unsere Seite zur Tubulären Brust oder vereinbaren Sie ein Beratungsgespräch, um sich individuell beraten zu lassen.

Hilfreich ist es, wenn Sie sich vorher etwas vorbereiten – zum Beispiel, indem Sie unseren Selbsttest machen, Ihre Beobachtungen notieren und persönliche Fragen mitbringen. So können wir im Gespräch gezielt auf Ihre Situation eingehen. Vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin.

Häufige Fragen zur tubulären Brust (FAQ)

Eine tubuläre Brust (auch Rüsselbrust) fällt durch eine schmale, längliche Form, einen vergrößerten Warzenvorhof und eine hoch sitzende Unterbrustfalte auf. Auch Asymmetrien zwischen den Brüsten sind typisch. Weitere Anzeichen sind ein eingeschränktes Volumen im unteren Quadranten und tastbare Einschnürungen des Brustgewebes. Diese Merkmale helfen Frauen, die tubuläre Fehlbildung früh zu erkennen, bevor operative Maßnahmen wie Brustvergrößerung, Bruststraffung oder andere Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden.

Ja, durch einen Selbsttest: Spiegelcheck, Volumenverteilung prüfen, Warzenhof messen, Unterbrustfalte ertasten. So können Sie typische Merkmale der tubulären Fehlbildung Ihres Brustgewebes feststellen, bevor Sie eine fachärztliche Beratung aufsuchen.

Oft ist eine Brust stärker betroffen. Beim Erkennen der Rüsselbrust oder tubulären Brust sollte man daher beide Seiten vergleichen, um Asymmetrien und das Ausmaß der Fehlbildung zu beurteilen.

Das Erkennen gibt Hinweise auf die Notwendigkeit eines Eingriffs: Stark ausgeprägte Merkmale einer tubulären Brust oder psychische Belastung können eine Brustkorrektur, Brustvergrößerung mit Implantaten oder Bruststraffung sinnvoll machen. Auch eine Brustwarzen Korrektur kann Teil der chirurgischen Behandlung der tubulären Fehlbildung sein.

Ja – durch Beobachtung der Volumenverteilung und Tastung des Brustgewebes. So lassen sich die charakteristischen Merkmale der tubulären Fehlbildung der Brust erkennen, die für ein späteres Beratungsgespräch in der Praxisklinik wichtig sind.

Nein – eine Operation in der plastischen Chirurgie ist nur dann sinnvoll, wenn die Patientinnen durch die Form deutlich belastet sind. Die schlauchartige Brust entsteht durch Besonderheiten der Brustdrüse und des Brustdrüsengewebes, beeinträchtigt aber nicht automatisch die Stillfähigkeit. Eine Korrektur wird daher nur empfohlen, wenn Form oder Funktion stark eingeschränkt sind.

Über den Autor

Dr. med. Patrick Bauer ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit über 25 Jahren Erfahrung. Als Spezialist für Brustoperationen hat er bereits mehr als 8.000 Eingriffe durchgeführt. In seiner Münchner Praxis steht eine individuelle Beratung, modernste OP-Methoden und ein natürliches Ergebnis stets im Mittelpunkt – für Ergebnisse, die wirklich zu den Patientinnen passen.

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Dr. med. Patrick Bauer

Brustchirurg in München

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